Kosmopolitische Ethik – die konfuzianische Tradition

世界性的伦理--儒家的传统

Prof. Dr. Karl-Heinz Pohl

Immanuel Kant hat uns in seiner kleinen, aber einflussreichen Schrift "Zum ewigen Frieden" mit dem Kosmopoliten, dem Weltbürger, vertraut gemacht und dabei eine höchst erhabene Vision einer Weltgesellschaft im Frieden entwickelt. 

Der Vortrag erkundet Wege zu einem Kosmopolitanismus aus der Perspektive des Konfuzianismus als Chinas längster und bedeutendster Tradition. Da dieser vor allem eine Morallehre darstellt, wird der Frage nachgegangen, was der Konfuzianismus zu einer kosmopolitischen bzw. universalen Ethik beitragen könnte. Dabei wird vor allem auf drei Punkte eingegangen: 1. die Vorstellung vom Individuum, 2. Selbstkultivierung zur authentischen Person und 3. den Gedanken der Einheit von Himmel und Mensch. Letztere Formulierung wird inzwischen von modernen Konfuzianern in einem ökologischen Sinne – als „Einheit von Natur und Mensch“ interpretiert, wodurch aus dem Konfuzianismus auch quasireligiöse Impulse zur Ökologie kommen – ähnlich zum Gedanken der „Bewahrung der Schöpfung“, der in den christlichen Kirchen eine wichtige Rolle zu spielen begonnen hat. 

 

Kosmopolitanismus
Termine
Di., 02.05.2023, 18:30 Uhr - 20:00 Uhr
Details
Gebühr
0.00€
Sprache
Deutsch
Veranstaltungsort
KONFUZIUS INSTITUT TRIER, Christophstraße 12