"Himmel und Erde sind mit mir eins"

Tao Yuanming (365-427) und seine Gedichte im Spiegel chinesischer Landschaftsgemälde
"天地与我同在":陶渊明(365-427)和他的诗--及其在中国山水画的映像
Prof. Dr. Karl-Heinz Pohl

Tao Yuanming (365-427), einer der am meisten geschätzten Dichter der chinesischen Literaturgeschichte, gilt als der „Feld und Garten-Dichter“ Chinas. Er entzog sich den politischen Zwängen, denn er wollte nicht vor unfähigen Vorgesetzten “für fünf Scheffel Reis den Rücken krumm machen”. Stattdessen entschied er sich für ein selbstbestimmtes, aber hartes Leben als Bauer auf dem Lande. Aus seiner Dichtung spricht eine beispiellose Einheit von Mensch und Werk. Die Dichtung ist hier Spiegel eines großen Charakters: eines Einsiedlers, Exzentrikers und Naturmenschen.

Seine Gedichte beinhalten eine Beschreibung seines einfachen Landlebens, Nachdenken über Wechselhaftigkeit des Lebens, Meditieren über letzte Dinge, Lamentieren bei gleichzeitigem Herunterspielen eigener Nöte sowie einen unbekümmerten Schuss Selbstironie. Seine Hauptsorge war, dass ihm der Wein ausgehen würde. Auch finden wir in ihm eine bemerkenswerte Einheit von daoistischer Gelassenheit und Lebenskunst mit konfuzianischer mitmenschlicher Wärme, moralischer Festigkeit und diesseitsbejahender Liebe zum Leben.

Zusätzlich zu Besprechungen von exemplarischen Gedichten werden im Vortrag Bilder von chinesischen Landschaftsmalern gezeigt, die Gedichte von Tao Yuanming illustrieren. Dabei wird auch kurz auf die einzigartige und faszinierende Beziehung zwischen Dichtung und Malerei in der chinesischen Ästhetik eingegangen.

Tao Yuanming
Termine
Di., 25.04.2023, 18:30 Uhr - 20:00 Uhr
Details
Gebühr
0.00€
Sprache
Deutsch
Veranstaltungsort
KONFUZIUS INSTITUT TRIER, Christophstraße 12