Ironie und Wahrheit. - Menschsein lernen in China

Prof. Dr. Helwig Schmidt-Glintzer, Göttingen

Im Vordergrund der Überlegungen steht die Frage, welche Distanz der Einzelne in China zu den politisch-gesellschaftlichen Erwartungen an ihn einnehmen kann. Bildung und Wissen ermöglichen gerade in China ein distanziertes und damit auch ein ironisches Verhältnis zu Staat und Gesellschaft ebenso wie zur eigenen Lebenswelt. Gerade durch die Bildung und ihre zentrale Rolle im Modernisierungsprozess wird jene Freiheit ermöglicht, die jenem Menschsein zugehört, das im Zentrum der konfuzianischen Lehre steht. Abschließend soll der Frage nachgegangen werden, welcher Reiz gerade in der Begegnung zwischen der europäischen und der konfuzianischen Aufklärung und den damit verbundenen Menschenbildern besteht.

Helwig Schmidt-Glintzer, studierte von 1967 bis 1973 in Göttingen und München, neben Sinologie Soziologie und Internationale Politik. Dissertation zur Aufnahme des Buddhismus in China. 1979 wurde er an der Universität Bonn habilitiert. 1981 den Lehrstuhl für Ostasiatische Kultur- und Sprachwissenschaft an der Universität München. 1993 Professor für Ostasiatische Literatur- und Kulturwissenschaft an die Universität Göttingen und Direktor der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. 2016 Seniorprofessor Universität Tübingen und Gründungsdirektor des China Centrum Tübingen (CCT).

Neuere Veröffentlichung zum Thema:
Chinas leere Mitte. Die Identität Chinas und die globale Moderne (2018); Der Edle und der Ochse. Chinas Eliten und ihr moralischer Kompass (2022); Ironie und Wahrheit. Theorie einer weltoffenen Verständigung (2024)

 

Portrait Schmidt-Glintzer
Termine
Di., 19.11.2024, 19:30 Uhr - 21:00 Uhr
Details
Gebühr
5.00€
Ermäßigte Gebühr
0.00€
Schüler und Studenten mit Ausweis frei!
Sprache
Deutsch
Veranstaltungsort
vhs Trier, Palais Walderdorff Raum 5