China und die EU

Lange Jahre arbeiteten die Volksrepublik China und die Europäische Union an der Ausweitung und Vertiefung ihrer bilateralen Beziehungen. Die 2003 vereinbarte „Strategische Partnerschaft“ umfasste Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen. Mit der Neubewertung Chinas als „Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale“ passte die EU ihre Sichtweise den sich verändernden geopolitischen Rahmenbedingungen sowie den offen zutage tretenden Interessenkonflikten an. Wie kam es zu diesem grundlegenden Wandel in den bilateralen Beziehungen? Welche Entwicklungslinien lassen sich nachzeichnen? Und welche Perspektiven bestehen für eine stabilere und produktivere Zusammenarbeit in den kommenden Jahren? Diese und weitere zentrale Fragen stehen im Mittelpunkt des Vortrags und der anschließenden Diskussion.

Jörn-Carsten Gottwald, ist Inhaber des Lehrstuhls für Politik Ostasiens an der Ruhr-Universität Bochum. Er hatte Positionen an der Freien Universität Berlin, der Universität Trier und dem University College Cork, Irland, inne und war Gastprofessor an der Fudan Universität Shanghai und der National Cheng-chi Universität, Taipeh. Er hat über die europäische Chinapolitik, die Politik der Finanzregulierung und Politik und Wirtschaft Chinas veröffentlicht. Seine aktuelle Forschung konzentriert sich auf Fragen der Finanzregulierung und Innovation in China und Europa sowie auf die sich verändernde Dynamik in den bilateralen Beziehungen.

Neuere Veröffentlichungen zum Thema:
China´s International Roles: Challenging or Supporting International Order? Role Theory in International Relations Series No. 4, New York: Routledge, 2016 (editor with Sebastian Harnisch and Sebastian Bersick).
From Expectation to Creation: China’s Changing Role in Drafting Futures of Global Economic Governance (co-authored with Anna Caspari), Bochum Yearbook of East Asian Studies, 41/2018, pp251-271**